Heute, am 12. Oktober, ist Welt-Rheumatag. Rheuma hat viele Gesichter - 200 bis 400 verschiedene Krankheitsbilder des Stütz- und Bewegungsapparates und des Immunsystems werden unter dem Begriff "Erkrankung des rheumatischen Formenkreises" zusammengefasst. Arthritis, Arthrose, Gicht, Morbus Bechterew, Fibromyalgie oder Psoriasias sind wohl die bekanntesten der meist sehr schmerzhaften und oft chronisch verlaufenden Krankheiten.
Shiatsu kann bei vielen Patienten - zusätzlich zur schulmedizinischen Behandlung angewandt- eine deutliche Verbesserung der Beschwerden bewirken. Aus Sicht der TCM können rheumatische Erkrankungen und Arthrose verschiedene Ursachen haben:
- Meridian Blockaden: Sie können den Anfang der rheumatischen Erkrankung stehen. In der Folge sind auch Gelenke, Muskeln und Sehnen betroffen. Besonderes Augenmerk sollte man dabei auf den Nieren- und Lebermeridian legen.
- Kälte: An der Entstehung von Rheuma ist oft der äußerde Krankheitsfaktor "Kälte" mitbeteiligt. Wärmende Therapien, wie Moxa oder Anwendungen mit Ingwer sind hier erfolgversprechend.
- Hitze: Auch zuviel Hitze im Körper kann eine rheumatische Erkrankung hervorrufen.
- Schleimansammlung: Entzündungen werden laut TCM meist von zu viel Feuchtigkeit und Schleim, der sich im Körper ansammelt, mitverursacht. Entschlackungskuren, etwa eine Reiskur, können den Schleim aus dem Körper ausleiten.
Was ist für Rheuma-Kranke nun besonders wichtig?
Die Erfahrung in meiner Shiatsu-Praxis hat mich gelehrt, dass der Organismus gründlich gereinigt, Feuchtigkeit und Schleimansammlungen gründlich ausgeleitet werden muss. Danach sollte der Verdaungsdrakt und der Milzmeridian - die Mutter aller Meridiane- gestärkt werden muss. Eine dauerhafte Ernährungsumstellung kann den Verlauf der Krankheit sehr positiv beeinflussen. - Muss jedoch immer individuell angepasst werden, je nachdem welche Hauptursache vorliegt.
Ein paar allgemein gültige Ernährungstipps gibt es aber:
- Oft warme, bekömmliche Speisen genießen. Den Tag mit einem warmen Frühstück beginnen, den Tag mit einer abendlichen Suppe ausklingen lassen.
- Rohkost, kalte Salate, Fertigprodukte, zu stark gewürzte Speisen belasten den Körper und können die Schmerzen fördern.
- Viel naturbelassenes Getreide in den Speiseplan einbauen. Reis - vor allem Rundkornreis - wirkt ausleitend, eine Reiskur kann oft Wunder bewirken und Beschwerden lindern. Getreide stärkt Milz und Nieren und pusht den ganzen Körper. Besonders zu empfehlen ist Hirse, auch Hafer ist sehr wohltuend.
- Gemüse und Obst sollte ebenfalls oft am Teller landen, am besten schonend gedünstet.
- Stress, Ärger und Dauerbelastung übersäuern den Körper und sind deshalb absolut zu vermeiden. Deshalb so viel Ruhe wie möglich in den Tagesablauf bringen.
- Shiatsubehandlungen unterstützen Betroffene in beinahe allen Bereichen: Stress wird reduziert, der Parasympatikus aktiviert. Das eigene Körpergefühl wird verbessert. Betroffene nehmen wieder bewusst wahr: Was brauche ich? Welche Speisen tun mir gut? Welche Gefühle sollte ich vermeiden, welche Emotionen können sogar einen Schmerz-Schub auslösen?
Und last but not least: Die schmerzenden Gelenke werden sanft mobilisiert, Blockaden im Körper gelöst und das Ki kann so wieder frei fließen. Oft lassen dadurch die Schmerzen rasch nach.